Gestern Abend durfte ich beim Regionaltreffen des BdVM im Raum Jena eine Impulsvortrag halten über „Professionelle Leistungsbeurteilung im Vertrieb“. Ein sehr wichtiges und nicht leichtes Thema.

Denn nicht automatisch ist ein unbefriedigendes Ergebnis mit einer „Schlechtleistung“ des zuständigen Verkäufers verbunden. Viele Faktoren wirken auf das Ergebnis ein. Man muss sich immer fragen, inwieweit tatsächlich der Verkäufer das Ergebnis beeinflussen kann.

Wir haben mit den anwesenden Vertriebsleitern eine Reihe von Kennzahlen diskutiert, deren Auswahl und Nutzung ebenfalls stets kritisch zu hinterfragen ist.

Groß war dann das Interesse am Online-Test „Sales Potential Evaluation“, der primär im Rahmen von Neueinstellungen eingestzt wird, aber auch in besonderen Fällen zur Beurteilung vorhandener Verkäufer genutzt werden kann.

Ein spannender Abend, der Weg aus Hannover hat sich gelohnt. Die Präsentation zum Vortrag kann über sturhan@primesales.de gern angefordert werden.

Erfahrungsgemäß gibt es immer wieder Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und anderen Abteilungen im Unternehmen. Vertriebsleiter müssen häufig eingreifen und dafür einiges an Energie aufwänden. Nicht selten mangelt es an Kooperation, einem zentralen Erfolgsfaktor im gemeinsamen Wirken und Handeln zwischen Menschen. Der Vertrieb fühlt sich zu wenig als „interner Kunde“ behandelt.

Wie also können wir den Kooperationsgrad im Unternehmen feststellen bzw. sogar messen

Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen: Michael Sturhan und Uwe Rissiek von PRIMESALES diskutieren im Praxis-Workshop, wie Regeln und vor allem die Bereitschaft in der Organisation nachhaltig so etabliert werden können, damit Sie durch kollaborative Produktivität in der Erfolgsspur bleiben.

Der dreistündige Workshop für max. 15 Vertriebsleiter findet statt am 18.10.18 im Großraum Hannover, wahlweise von 09.00 bis 12.00 Uhr oder von 14.00 bis 17.00 Uhr.

Informationen und Anmeldung unter sturhan@primesales.de.

Wir Verkäufer kennen ja alle den Begriff „Customer Relationship Management“. Wenngleich etliche damit unter dem Kürzel CRM nur das entsprechende Programm verstehen, so ist es doch ein weitgehender Ansatz, die Bedürfnisse des Kunden zu ermitteln, zu verstehen und die Verbindung zum Kunden in professioneller und zielgerichteter Form zu gestalten.

Gestern Abend hatte ich das Vergnügen, vor einem Kreis von Einkäufern referieren zu dürfen. Eigentlich ja nicht meine typische Zielgruppe.

Ziel des Abends war, Einkäufer darauf zu sensibilisieren, dass sie nicht darauf vertrauen können, dass sich jeder Mitarbeiter ihrer Lieferanten für sie wirklich alle Beine ausreisst. Der Grund dafür ist, dass in Vertriebsorganisationen die Zeit eine knappe Ressource ist. Und wir sollten schon davon ausgehen, dass zunehmend Kundenwertanalysen durchgeführt werden. Als Ergebnis daraus erhalten Kunden mit vergleichsweise niedrigerer Attraktivität auch nur ein abgespecktes Servicebündel zur Verfügung gestellt. Dies kann den vertrieblichen Einsatz, die Preise, aber auch die Steuerung von Lieferzeiten betreffen. So nimmt ein Kunde von mir durchaus schon einmal den Auftrag eines B-Kunden aus der Produktion heraus, wenn ein A-Kunde einen eiligen Termin wünscht. Und dies auch auf die Gefahr hin, sich beim B-Kunden Ärger einzuhandeln.

Für die Einkäufer habe ich deshalb den Begriff „Salesmen Relationship Management“ erfunden. Wenn also ein Einkäufer für sich selbst wichtige A-Lieferanten formuliert hat, dann sollte er möglichst weitgehende Maßnahmen betreiben, um sich in den Augen dieser Lieferanten auch als attraktiver Kunde darzustellen. Und dazu gehören dann auch weiche Faktoren im persönlichen Umgang. Warum also nicht auch einmal einen Lieferanten positiv verblüffen?

Ich fand die Diskussion spannend. Die anwesenden Damen und Herren Einkäufer waren zwar überwiegend der Meinung, ihre wichtigen Lieferanten schon angemessen zu behandeln, aber vielleicht dann doch nicht in letzter Konsequenz.

Es macht mir ja immer wieder Spaß, neue Verblüffungseffekte für meine Kunden zu entwickeln.

Die neueste Anforderung war: den Kunden von der Urlaubsabwesenheit zu informieren, gleichzeitig aber (wieder) einen sehr persönlichen Impuls zu setzen. Wir hatten uns immerhin drei Wochen Auszeit für eine Rundreise durch den „Indian Summer“ im Nordosten der USA und Kanadas gegönnt.

Die Lösung: Jeder Kunde (immerhin 380) bekam Anfang Oktober diese Postkarte ins Haus.

Die Reaktion meiner Kunden war außerordentlich positiv. Einige schrieben mir Mails sofort nach Erhalt der Karte, andere nach meiner Rückkehr. Jeder Kunde, den ich seitdem angerufen habe, ist automatisch auf die Karte zu sprechen gekommen, ohne dass ich sie ansprechen musste. Alle fanden die Idee toll. Was will man mehr?

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Interessiert Sie das „Making of …“?

Der Postkartentext ist handgeschrieben, dann aber mit dem hochlaufenden Text und dem Airmail-Vermerk eingescannt. Die Postkarte habe ich dann mit dem vorher gekauften Motiv   ( … in Wirklichkeit sieht das aber tatsächlich so aus …) beidseitig drucken lassen.

Briefmarken haben ich vorher über den Ebay-Shop der US-Post gekauft und nach Deutschland senden lassen. Musste sie allerdings im Zoll auslösen. Also zuhause schon frankiert und mit Adressetiketten beklebt. Und abschließend noch, dann wirklich per Hand, die Anrede „Sehr geehrter Herr XXX“ eingefügt. Hier war dann auch mal ein legeres „Hallo Frank!“ möglich.

380 fertige Postkarten im Koffer mit nach Boston genommen und nach 2-3 Tagen in den Briefkasten geworfen. Und schon wenige Tage später kamen sie in Deutschland an.

Hört sich kompliziert an. Hat mir aber auch Spaß gemacht!

Viele Unternehmen sind sich gar nicht darüber im Klaren, mit was sie eigentlich ihre eigentlich hochmotivierten Verkäufer demotivieren!

Bei einem Geschäftspartner von mir wurden kürzlich die Reiserichtlinien umgestellt.

So dürfen Flüge nicht mehr kurzfristig gebucht werden. Taxis sind nicht mehr selbstverständlich. Reisekostenbudgets werden peinlich überwacht.

Ergebnis: Verkäufer empfinden die Vorgehensweise des Arbeitgebers als Mißtrauensbeweis. Sie lassen ihn auflaufen, indem sie „Dienst nach Vorschrift“ machen. Ist das Budget des 2. Quartals schon per Ende Mai ausgeschöpft, werden keine Kundentermine mehr gemacht, obwohl diese an sich sinnvoll sind oder sogar vom Kunden gewünscht werden.

Hier siegt wieder einmal Administrationsdenken über Mitarbeiterorientierung. Und damit auch über Kundenorientierung!